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5. Treffpunkt Erzählcafé in Krunkel

In gemütlicher Runde, bei von Teilnehmern gespendetem Kaffee und Kuchen, verbrachten die dreiundzwanzig Gäste des Erzählcafés einen kurzweiligen Nachmittag. Es wurde viel gesungen und Geschichten erzählt, wie es früher war.

So konnte man hören, dass erst 1956 die Wasserleitung nach Epgert kam. Vorher hatte es durch verunreinigtes Wasser einige Typus-Erkrankungen in Epgert gegeben.

Morgens musste in aller Früh das Wasser für das Vieh aus der „Pütz“ geholt werden, denn wer zu spät kam, bekam kein Wasser mehr - „die Pütz“ war leer und das Wasser lief nur langsam nach.

Erzählt wurde auch, wie die große Wäsche früher, ohne elektrische Waschmaschine, ablief. Zunächst sortierten die Krunkeler und Epgerter Hausfrauen die Wäsche: Kochwäsche, Buntwäsche, Wolle. Am Vorabend wurde diese zunächst in Sodawasser eingeweicht. Am nächsten Morgen begann in aller Frühe der eigentliche Waschtag. Man hob die Wäsche mühevoll aus der Lauge und wrang sie aus (dies war zunächst Handarbeit, später gab es dafür einen Wringer). Mit Holz machten die Frauen Feuer unter dem großen Waschkessel und erhitzten frisches Wasser mit Waschmittel und der Kochwäsche. Mit einem langen Holz musste diese dabei in der Lauge immer wieder gerührt und heruntergedrückt werden. Nach einer gewissen Zeit fischte man die Wäsche mit dem Holz aus der in dem Kessel, um sie dann mit einer Bürste auf dem Waschbrett zu schrubben. Bei strahlendem Sonnenschein konnte man die weiße Wäsche nach dem Klarspülen zum Bleichen auf der eigenen Wiese oder auf dem Bleichplatz an der heutigen Kirche auslegen. Bei schlechtem Wetter folgte ein erneuter Waschgang mit Sil (Bleichmittel). Zum Schluss der kräftezehrenden Handarbeit kam dann ein letzter Klarspülgang und je nach Wetter wurde die Wäsche danach auf der Wäscheleine hinter dem Haus oder im „Schopp“ getrocknet.

Auch zum Thema „Badetag“ gab es einiges zu erzählen. Wie war es früher ohne Badezimmer und Toilette? Samstags war in den Familien in Krunkel und Epgert Badetag. Gebadet wurde in der Küche, da diese der einzige beheizte Raum im Haus war. Auf dem Ofen erhitzte man in allen verfügbaren Töpfen und Gefäßen Wasser und füllte es in eine herbeigeholte Zinkwanne. Zuerst kamen die Kinder in die Bütt, eins nach dem anderen, dann die Mutter und schließlich der Vater. Wenn es sein musste, wurde etwas heißes Wasser nachgefüllt und dann reichte es auch noch für Oma und Opa. Je nach dem wurde das noch warme Wasser dann auch noch zum Einweichen der Wäsche für den nächsten Waschtag genutzt.

Die Teilnehmer des Erzählcafés berichteten von so manch lustiger Begebenheit und freuen sich schon auf das nächste Treffen am 08. Dezember 2014.

 

5. Treffpunkt Erzählcafé in Krunkel
5. Treffpunkt Erzählcafé in Krunkel