08 Januar 2018

42. Treffpunkt Erzählcafe

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42. Treffpunkt Erzählcafe

Anlässlich des Raiffeisen-Jahres 2018 hatten die Organisatoren des Erzählcafés den stellvertretenden Vorsitzenden der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, Herrn Josef Zolk, zu ihrem Treffpunkt im Januar eingeladen. 

Nach Kaffee und Kuchen berichtet Josef Zolk über das Wirken des Genossenschaftsgründers und Sozialreformers.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde am 30. März 1818 als siebtes von neun Kindern der Eheleute Gottfried und Amalia Raiffeisen in Hamm an der Sieg geboren. Seine Kindheit war von Armut geprägt - sowohl in der eigenen Familie, als auch im dörflichen Umfeld. Seine Mutter, aber auch der örtliche Pfarrer Georg Wilhelm Seippel, der gleichzeitig sein Patenonkel war, prägten seinen christlichen Glauben und den Gedanken der Nächstenliebe.

1835 meldetet sich Raiffeisen als 17-jähriger freiwillig zum Dienst beim Militär. Acht Jahre später musste er diesen auf Grund einer fortgeschrittenen Augenerkrankung quittieren.
Nach einer Ausbildung in der zivilen Verwaltung in Koblenz übernahm er im Januar 1845 das Amt des Bürgermeisters in Weyerbusch. Kaum im Amt, wurde er dort im Winter 1846-1847 mit einer katastrophalen Hungersnot konfrontiert. Sein erstes soziales Projekt, der "Weyerbuscher Brotverein" entstand. Dieser diente anfänglich zur Verteilung von Lebensmitteln, später zum gemeinsamen Bezug von Saatgut und Kartoffeln sowie zur Errichtung eines Gemeindebackofens.
1848 wurde Raiffeisen als Bürgermeister nach Flammersfeld versetzt, wo er den "Flammersfelder Hilfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte" gründete. Seine Aufgabe sah er darin, kleine Bauern vor Wucherern zu schützen. Der Verein räumte notleidenden Bauern günstige Kredite für den Kauf von Vieh und Geräten ein. 
Durch seine Versetzung nach Heddesdorf 1852 wurde Raiffeisen mit den sozialen Problemen von Industriearbeitern konfrontiert. Hier rief er den "Heddesdorfer Wohltätigkeitsverein" ins Leben, der sich die Fürsorge und Erziehung für verwahrloste Kinder auf die Fahne geschrieben hatte. Nach einer Umorganisation wurde dieser 1864 zum "Heddesdorfer Darlehnskassen-Verein" - der ersten Volks- und Raiffeisenbank der Welt.
Nach zwölf Dienstjahren fand Raiffeisens rastloser Einsatz 1865 durch sein sich verschlimmerndes Augenleiden ein frühes Ende. 

Das Motto Raiffeisens "Einer für alle - alle für einen" bildet noch heute die Grundlage allen genossenschaftlichen Wirkens. 

In diesem Jahr feiert die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft den 200. Geburtstag von F.W. Raiffeisen. Josef Zolk gab noch einen Überblick über die geplanten Aktivitäten im Jubiläumsjahr, für das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dir Schirmherrschaft übernommen hat. 

Anschließend erfreute Lene Haberscheidt die Gäste des Erzählcafés mit einem Lied über Raiffeisen nach der Melodie des Westerwaldlieds:

Aus dem Westerwald kam ein Mann daher noch unbekannt.
Er war Visionär, doch kein Träumer, nein, er konnte mehr.
Und dieser junge Mann
fing dann mit viel Schwung an
Frie-iedrich Wi-hilhelm Raiffeisen.
Und dieser junge Mann
fing dann mit viel Schwung an
Frie-iedrich Wi-hilhelm Raiffeisen.

Ja, in Weyerbusch, Heddesdorf und auch in Flammersfeld,
trieb als Bürgermeister er Schul- und Straßenbau voran, der Held.
Die Idee der Genossenschaft
setzt er um mit Leidenschaft.
Er war Denker, Lenker und Menschenfreund.
Die Idee der Genossenschaft
setzt er um mit Leidenschaft.
Er war Denker, Lenker und Menschenfreund.

Zum Abschluss des 42. Treffpunkts Erzählcafé sangen alle Gäste zusammen das Steigerlied und verabredeten sich zum nächsten Treffen am 12. März 2018.

 

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